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Profil von Stephan

Alle Beschreibungen zu Stephan liegen auch als Audiodeskription vor. Diese Audiodeskription kannst du hier anhören.

Ein Mann mit Schnauzer und Brille schaut keck in die Kamera. Auf seinem Schild steht: Stephan, Borusse, Onkel, unterstützender Sohn, Arbeitnehmer, Jurist, Stephan mit MS

Stephan sagt:

“Ich wünsche mir mehr Verständnis für und Akzeptanz von Symptomen bei nicht-sichtbaren Behinderungen.“

Über Stephan

Stephan war früher selbstständig und ist jetzt Angestellter. Auch mit Multipler Sklerose (MS) hat es mit der Selbstständigkeit gut geklappt. Aber ob es auf Dauer einen guten Ausgleich gibt zwischen Arbeit, Freizeit und allem, was seine chronische Erkrankung so mit sich bringt?

Er ist froh über den Wechsel, weil es bei seiner neuen Arbeit viel Verständnis und flexible Arbeitszeiten gibt. Das ist wichtig, da Stephan an manchen Tagen sehr stark müde ist. Das liegt an seinem Fatigue Syndrom. Er hat auch Schwierigkeiten mit der Blase. Er muss öfter auf die Toilette und das dann auch sehr schnell. Das stört ihn bei Terminen oder wenn er unterwegs ist. Er muss immer genau wissen, wo eine öffentliche Toilette ist. Oder wo keine ist. Wenn Stephan über diese Symptome spricht, hört er öfter Sprüche wie „Das kenne ich auch!“, „Müde sind wir alle!“ und „Wenn ich viel trinke, muss ich auch oft auf Toilette!“. Das stört ihn ebenfalls. Die Müdigkeit nach einem langen Arbeitstag ist nicht vergleichbar mit seiner Erschöpfung. Der Harndrang der Vieltrinker ist auch nicht vergleichbar mit seiner Sorge, in die Hose zu machen. Stephan macht es ihnen nicht zum Vorwurf, aber wünscht sich mehr Verständnis.

Der Schwerbehindertenausweis erleichtert seinen Alltag. Manchmal sind seine Beine so schwer, dass er kein Auto fahren kann. Da ist es gut, dass die Tickets für den öffentlichen Nahverkehr für ihn günstiger sind. Die zusätzlichen Urlaubstage helfen ihm, sich zu erholen.

Stephan wird immer Borusse sein. Er liebt Borussia Dortmund und die Kinder seiner Freunde, die ihn „Onkel“ nennen. Im Alltag unterstützt er seine Eltern und macht Sport. Er ist Volljurist. Früher hat er als Rechtsanwalt gearbeitet. Jetzt ist er in der Selbsthilfe tätig und setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen ein.

Ein Mann mit grauem Shirt und Schnauzer lacht freundlich.

„Ich würde mir wünschen, dass alle mal über ihren Tellerrand hinausschauen. Entscheidungen der Politik haben Auswirkungen auf alle Menschen. Politiker*innen sollten Entscheidungen sachkundig treffen und vor allem Menschen mit mehr Unterstützungsbedarf berücksichtigen.“