Wer steckt hinter dem Projekt?
Die Ausstellung "Mensch ist Mehr" ist im Rahmen eines Projektes der LAG Selbsthilfe RLP entstanden. Sie ist die (politische) Interessenvertretung von 58 Selbsthilfeverbänden im Land Rheinland-Pfalz. Sie versteht sich als Selbstvertretungsorganisation der Menschen mit Behinderungen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) und setzt sich für die Gleichstellung, Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein. Finanziert wurde die Kampagne von der Aktion Mensch. Die Idee zur Fotokampagne entwickelten Johannes Schweizer und Judith Kunz, als sie sich in den Büros der LAG Selbsthilfe RLP über sichtbare und nicht-sichtbare Behinderungen unterhielten. Sie stellten fest, wie unterschiedlich die Reaktionen der Mitmenschen sein können.
Spannende Einblicke hinter die Kulissen bietet auch unser Making-of-Video. Hier kannst du erfahren, wie das Fotoshooting verlief und einzelne Teilnehmende im Interview sehen.
Wie wurde die Ausstellung entwickelt?
Wir haben Menschen mit verschiedenen Biografien sowie sichtbaren und nicht-sichtbaren Behinderungen gesucht und gefunden. Vor den Fotoshootings im Sommer und Herbst 2022 wurden Interviews geführt. Die Texte zu den Fotos basieren auf diesen Interviews. Hier wurden diese Fragen gestellt:
- Wer sind Sie? Was macht Sie aus? Was ist Ihnen im Leben wichtig?
- Inwiefern wirkt sich Ihre Behinderung/chronische Erkrankung aus?
- Auf welche Barrieren stoßen Sie im Alltag? Auf welche Vorbehalte und Vorurteile von Mitmenschen stoßen Sie?
- Inwiefern haben Sie Erfahrungen von Inklusion gemacht?
- Wie würden Sie gerne angesehen, angesprochen und behandelt werden?
- Sie erhalten die Möglichkeit, eine Minute lang zu allen wichtigen Entscheider*innen in Deutschland zu sprechen. Was würden Sie sagen?
- Wir alle nehmen verschiedene Rollen ein, die sich im Verlauf unseres Lebens auch verändern können. Welche Rollen nehmen Sie derzeit in Ihrem Leben ein?
Wer hat unsere Ausstellung fotografiert?
„Ich bin Anna Spindelndreier, eine 36-Jährige Fotografin aus Dortmund, die mit ihrer ganz eigenen Perspektive auf die Welt schaut – nicht nur durch meine Art zu fotografieren, sondern auch durch meine Körpergröße; denn ich bin mit der häufigsten Kleinwuchsform der Welt geboren, der Achondroplasie. Diese Lebenserfahrung spiegelt sich seit Beginn meiner Selbstständigkeit in meinen Arbeiten wider. Durch meine ehrliche und unverfälschte Art behinderte Menschen zu fotografieren, durchbreche und verändere ich die klischeehafte und stereotypisierte Darstellung, die es zumeist in den Medien gibt. Mir ist es wichtig, unserer Gesellschaft auf eine authentische Art zu zeigen, wie vielfältig behinderte Menschen sind, denn auch durch Bilder entstehen und verfestigen sich Vorurteile und Narrative; dies ist auch der Grund, warum ich diese Kampagne fotografiert habe.“