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Profil von Oliver

Alle Beschreibungen zu Oliver liegen auch als Audiodeskription vor. Diese Audiodeskription kannst du hier anhören.

Ein Mann mit braunem Haar und rotem Shirt schaut selbstbewusst. Er sitzt in einem Rollstuhl. Auf seinem Schild steht: Oliver, Der Selbstbestimmte, Vorbild und Mutmacher, Assistenzvermittler, kreativer und Gestalter, Abenteurer

Oliver sagt:

“Viele Menschen sehen erstmal den Rollstuhl, bevor sie den Menschen im Rollstuhl sehen.“

Über Oliver

Oliver ist ein kreativer Mensch. Freiheit, Reisen und Freundschaft sind ihm wichtig. Er will seine Erfahrungen mit anderen Menschen teilen und sie dabei unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Seine Erfahrungen will er vor allem an junge Menschen weitergeben, die frisch querschnittgelähmt sind. Denn: Mit 20 Jahren ist er kopfüber in einen Baggersee gesprungen. Seitdem ist er glücklicher Elektrorollstuhl-Nutzer. Mit dem Persönlichen Budget beschäftigt er mittlerweile Assistent*innen und kann sein Leben so freier gestalten. Der Weg zum Persönlichen Budget war allerdings sehr schwierig. Und es ist auch nicht immer einfach, die passenden Assistent*innen zu finden. Da muss die Chemie stimmen.

Die größte Barriere stellt für Oliver die oft schlechte Barrierefreiheit von Wegen dar: in der Natur oder bei Sehenswürdigkeiten. Glücklicherweise gibt es immer mehr Hotels mit ebenerdigen Duschen. Fliegen geht nur in der Businessclass, damit er sich auch mal zurücklegen kann. Denn im Flugzeugsitz kann Oliver seine gewohnte Sitzhaltung nicht einnehmen, was zu Schmerzen und Schweißausbrüchen führt. Grundsätzlich muss er mehr als doppelt so viel Geld für den Urlaub einplanen als vor seinem Unfall.

Oliver macht die Erfahrung, dass Menschen mit sichtbaren Behinderungen immer als „etwas anders“ angesehen werden. Auch er wird erst nicht als Mensch, als Oliver, angesehen. Oft wird er auch nicht direkt angesprochen, sondern seine Assistenz. Die Mitmenschen trauen sich wohl nicht. Mittlerweile fährt er vorweg in der Hoffnung, dass diese Situation dann nicht entsteht. Dafür braucht man Selbstbewusstsein. Man muss quasi selbst dafür sorgen, als richtiger Mensch wahrgenommen zu werden. Man muss herausstechen durch die eigene Leistung, sagt Oliver. Wenn Menschen auf ihn herabsehen und ihn entmündigen, fällt es ihm manchmal schwer, höflich zu bleiben. Viele Menschen haben auch Vorurteile, die nicht stimmen: Menschen, die im Rollstuhl sitzen, können sehr wohl Sex haben.

Oliver arbeitet als Berater, engagiert sich als Inklusionsbotschafter und hat eine Online- Vermittlungsplattform für Assistent*innen gegründet.

Ein Mann mit braunem Haar und Bart stützt seinen Kopf auf eine Hand und schaut nachdenklich.

„Der Zugang zu Assistenz für Menschen mit Behinderung muss leichter werden. Unterschiede zwischen den Bundesländern darf es nicht mehr geben.“