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Profil von Melanie

Alle Beschreibungen zu Melanie liegen auch als Audiodeskription vor. Diese Audiodeskription kannst du hier anhören.

Eine Frau mit bunten Haaren und lila Kleid lächelt. An ihrem E-Rollstuhl hängt ein Schild: Melly, Aktivistin, Gamerin, Freundin, Katzenmama

Melanie sagt:

“Ich möchte als Mensch angesehen werden. Als erwachsene Person. Als Frau. “

Über Melanie

Melanie ist gut organisiert und strukturiert. Wer sie um Unterstützung bittet, kann sich auf sie verlassen. Andersherum schätzt sie ebenfalls Verlässlichkeit und Ehrlichkeit bei Mitmenschen. Der Aktivismus für Menschen mit Behinderungen ist ihr sehr wichtig.

Wenn Melanie unterwegs ist, hat sie ihre Assistenz mit dabei. Es passiert häufig, dass Menschen ihre Assistenz ansprechen und nicht sie. Und wenn Melanie selbst angesprochen wird, dann wird mit ihr oft gesprochen wie mit einem Kind. Sowas wie: „Möchtest du einen Lolli?“.

Melanie hat eine Muskelschwäche (spinale Muskelatrophie). 24 Stunden am Tag beschäftigt sie Assistent*innen. Sie werden aus verschiedenen Töpfen als Persönliches Budget bezahlt. 16 Stunden am Tag werden von der Krankenkasse als Behandlungspflege übernommen. Die Eingliederungshilfe übernimmt pro Arbeitstag drei Stunden. Auf der Arbeit unterstützen die Assistent*innen sie zum Beispiel bei der Ablage von Dokumenten und der Bedienung des Druckers. Melanie arbeitet 26 Stunden pro Woche. Sonst sind die Assistent*innen z.B. beim Einkaufen mit dabei.

Melanie ist Gamerin und wird manchmal eingeladen, bei der Gamescom Vorträge zu halten. Spätestens bei ihrer Ankündigung sollte doch dann klar sein, dass sie Expertin ist. Aber nein. Es kommen Menschen zu ihr und sagen: „Wow! Ich find das toll, wie Sie das machen...“. In solchen Momenten ist Melanie nicht schlagfertig. Sie nimmt die Kommentare hin und schaut, wie sie aus der Situation schnell rauskommt. In ihrer Freizeit schaut Melanie gerne Musicals. Bei neuen Musicals ist oft nicht klar, welche Hotline Informationen zu den Plätzen für Menschen mit Behinderungen geben kann. Da muss man Zeit einplanen. In den letzten Jahren hat sich da auch nicht viel geändert. In einem Theater gibt es beispielsweise zwei Rollstuhlplätze. Die Plätze sind nicht nebeneinander, sondern weit voneinander entfernt. Wenn also zwei Rollstuhlfahrer*innen gemeinsam ins Musical wollen, sitzen sie getrennt.

Melanie ist Bürokauffrau und arbeitet bei einem Assistenzdienst in der Verwaltung. Sie liebt Videospiele und ihre Katzen.

Eine Frau mit bunten Haaren und Brille schaut nach Vorne. Ihre Hände liegen auf einem Bedienpanel ihres E-Rollstuhls.

„Inklusion ist Menschenrecht. Inklusion sollte in allen Bereichen umgesetzt werden.”