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Profil von Dominique

Alle Beschreibungen zu Dominique liegen auch als Audiodeskription vor. Diese Audiodeskription kannst du hier anhören.

Ein Mann mit Hemd und Krawatte schmunzelt sitzend in die Kamera. Auf seinem Schild steht: Dominique, Mensch, Sozial Engagierter, Einzelgänger, Mensch mit MS

Dominique sagt:

„Es ist wichtig, Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Dazu müssen wir bereit sein. Wer ignorant ist, lernt nichts Neues.“

Über Dominique

Dominique ist extrem positiv. Denn das Negative kommt schon von allein. Er möchte einen positiven Abdruck auf der Erde hinterlassen. Daher arbeitet er im Haupt- und Ehrenamt im sozialen Bereich.

Dominique lebt seit über 10 Jahren mit Multipler Sklerose (MS). Manchmal ist seine Behinderung sichtbar, meistens aber nicht. Seine linke Körperseite ist seit einem Schub taub. Anfangs hat er gedacht, dass er dann mit der linken Faust gegen die Wand schlagen kann. Ohne Schmerz. So ist das nicht. Die linke Seite funktioniert dann nicht richtig: Als Linkshänder hat er dann Schwierigkeiten beim Schreiben. Und beim Gehen mit dem Gleichgewicht. Seinen Job als Koch musste er aufgeben. Er wollte ohnehin eigentlich Anwalt werden, aber sein Abitur aus der DR Kongo wurde in Deutschland nicht anerkannt. Dann eben Koch mit tollen Jobs im Ausland. Und jetzt eben Sachbearbeiter. Wie das wohl wird? Es wurde der beste und schönste Job, den er sich vorstellen kann. Sein Arbeitgeber hat sich prima auf ihn eingestellt. Es war allen von Anfang an klar, dass er MS hat.

Es kommt sehr selten vor: Dominique lässt etwas los, ohne es zu merken. Beim Pinkeln kriegt man das dann mit. Bei den U-Bahn-Treppen wurde er schon ein paar Mal gefragt, ob er einen Kinderwagen mittragen kann. Er sieht ja kräftig aus. Er hat gezögert. Wenn er ausgerechnet jetzt seine Hand nicht kontrollieren kann und dem Baby etwas passiert? Er hat gesagt, dass er nicht helfen kann, weil er schwerbehindert ist. Das wollte man ihm nicht glauben. Er hat seinen Ausweis gezeigt. Die Antwort: „Der ist gefälscht!“. Sprachlos ging er. In der DR Kongo ist er der Reiche und hier der Schwarze. Als er 130 Kilo wog, war er der Dicke. Dann der Dünne. Mal der Schöne, dann der Hässliche. Mittlerweile hat er die Nase voll. Die Menschen sollen ihre Komplimente und Abwertungen für sich behalten. Er ist einfach Dominique. Nichts anderes.

Dominique arbeitet als Sachbearbeiter beim Sozialverband Deutschland. Er engagiert sich ehrenamtlich bei der Kältehilfe, die sich für obdachlose Menschen einsetzt.

Ein Mann in weißem Hemd lacht herzlich und streckt seinen Zeigefinger nach oben.

„Menschlich zu sein, ist menschlich. Das ist normal. Heute leben wir in einer Welt, wo das oft nicht so ist. Ich fordere Menschlichkeit!“