Detlef sagt:
“Behandle mich mit Freundlichkeit und Respekt, dann behandle ich dich – vielleicht – auch so.“
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“Behandle mich mit Freundlichkeit und Respekt, dann behandle ich dich – vielleicht – auch so.“
Detlef ist ein selbstbewusster, hilfsbereiter und offener Mensch. Ihm sind seine Familie, seine Gesundheit und Pünktlichkeit wichtig. Er möchte seine Ziele im Leben erreichen und unterstützt andere Menschen tatkräftig.
Körperlich kann er aber nicht immer mit anpacken. Das Tragen von schweren Dingen würde zu Luftnot und Schmerzen führen. Das ist so, seit er 44 Jahre alt ist. Seine Herzmittelwand ist verdickt. Er hat früher viel Leistungssport gemacht. Vermutlich ist die Herzwand damals mitgewachsen und danach nicht abtrainiert worden. Fest steht jedenfalls, dass sein Herzgewebe vernarbt ist, sein Blut so schlechter fließt und das zu Herz-Rhythmusstörungen führt. Nach der Diagnose hieß es: Ein Defibrillator (Defi) sollte in die Nähe seines Herzens eingepflanzt werden, um eintretende Rhythmusstörungen durch Stromstöße zu beenden. Ohne Defi könnte er sterben. Eine ausführliche Beratung gab es nicht. Er hat sich für den Defi entschieden ohne zu wissen, was das genau bedeutet. Es bedeutete u.a., dass er nicht mehr als Tontechniker arbeiten konnte. Denn in diesem Beruf wäre er ständig von elektrischen Geräten umgeben, die den Defi durch die erzeugten elektromagnetischen Felder stören könnten. Er ist in ein tiefes Loch gefallen. Irgendwann hat er nach anderen Betroffenen gesucht. Er hat eine Herzstiftung gefunden und macht seit sehr vielen Jahren Aufklärungsarbeit. Er arbeitet mit Ärzt*innen zusammen und nimmt sich viel Zeit für die Fragen von Patient*innen und ihren Familien.
Menschen mit Defi haben einen Ausweis bei sich, damit Ärzt*innen Bescheid wissen. Denn: Wenn jemand bewusstlos gefunden wird und von außen z.B. ein Defibrillator eingesetzt wird, würde das zu Störungen führen. Detlef ist dieser Ausweis nicht genug. Er hat einen Defi-Button entwickelt, den er sichtbar an der Kleidung trägt. Er macht seine un-sichtbare Behinderung so zu einer sichtbaren. Es ist wichtig, dass Menschen seine Situation kennen. Daher spricht er offen darüber - auf seine charmante Art. Im Alltag macht er keine Ausgrenzungserfahrungen.
Detlef hat früher im Bereich Film und Fernsehen gearbeitet. Seit er berufsunfähig ist, erhält er eine Rente. Dennoch arbeitet er ein paar Stunden in der Woche. Er leitet zudem eine Selbsthilfegruppe, die er gegründet hat.
„Politiker*innen sollten Entscheidungen so treffen, dass wir langfristig glücklich werden. Kluge Entscheidungen sind natürlich nicht einfach.“